Die Reality TV Show als Gegenstand der Hochschullehre
Inhalt
Populäre Fernseh- und Streamingformate wie Reality TV Shows erzielen eine große Reichweite und werden vor allem von einem jungen Publikum konsumiert. Darunter sind auch überraschend viele Akademiker:innen und Studierende. Der eintägige Workshop möchte das didaktische Prinzip der Situierung in den Fokus nehmen und anhand der Reality TV Show als Kulturartefakt Impulse setzen, wie sich die Einbindung vermeintlich niederer Gegenstände für eine interessante und erkenntnisfördernde Hochschullehre eignet.
So lassen sich anhand von Szenen aus diversen Reality TV Shows ethische Fallbeispiele konstruieren, moralische Prinzipien vorstellen und ableiten, gesellschaftliche Diskurse analysieren, das Vier-Ohren-Modell nach Schulz von Thun erläutern, nonverbale Kommunikation untersuchen, Machtverhältnisse nach Foucault darlegen, linguistische Inhalte wie die Sprechakttheorie, Sprachvarietäten oder Argumentationsanalysen aufzeigen, das Impression Management nach Goffman veranschaulichen oder den Einsatz rhetorischer Mittel konkret analysieren. Darüber hinaus gibt es am Beispiel der Reality TV Show viele weitere Möglichkeiten für eine reflektierende und praxisorientierte Auseinandersetzung von theoretischen Modellen in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Der Workshop zeigt dabei einerseits konkrete Anwendungsbeispiele zur eigenen Integration in die Lehre auf, möchte aber auch andererseits dazu befähigen, selbst alltagsnahe Einsatzszenarien für die Lern- und Lehrgegenstände des eigenen Fachs zu entwickeln. Dabei können popkulturelle Phänomene wie Reality TV Shows als Ausgangspunkt oder Hauptgegenstand in der Lehre behandelt werden. Auch das Für und Wider des Prinzips der didaktischen Situierung anhand von populären Artefakten findet in der Veranstaltung Berücksichtigung.
Der Workshop eignet sich vor allem für folgende Disziplinen: Kommunikationswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Philosophie und Ethik, Pädagogik, Medienwissenschaften, Linguistik, Politikwissenschaft, Kunstwissenschaft, Gender Studies, Literaturwissenschaft und weitere Geistes- und Sozialwissenschaften.
Inwieweit zudem eine Verbindung zwischen Höhenkammliteratur, wie z.B. Thomas Manns Bildungsroman „Der Zauberberg“ (1924), und Reality TV Shows besteht, wird im Workshop ebenfalls dargelegt.
Hinweise
- Hybrid: 03.07.2025, 9 - 17 Uhr
Dauer
1,00 Tage
(8 AE)
Kosten
25,00 EUR